emotionale Führung in der praxis
Wieso Vereine den Kinder- & Breitensport in der Lockdown Zeit nicht vergessen sollten.
Emotionale Führung ist momentan gefragter denn je – auch wenn viele Trainer*innen, aufgrund der Sportstättenschließungen, ihre primäre Funktion als Trainer*in/Übungsleiter*in nicht ausüben dürfen.
Die Trainertätigkeit umfasst jedoch nicht nur den regulären Trainingsbetrieb, die Wettkampfvorbereitung & Wettkampfbegleitung.
Trainer*innen sind Führungskräfte und diese Aufgabe geht weit über die Halle, den Sportplatz oder das Schwimmbad hinaus.
Leider wird dies jedoch nicht von allen Vereinen & Verbänden so empfunden – ob sie es aus finanziellen Gründen und anderen Ressourcen nicht sehen wollen oder ob das Bewusstsein (noch) nicht vorhanden ist, sei mal dahingestellt. Hauptamtliche Trainer*innen wurden zum Teil in Kurzarbeit geschickt, Übungsleiter*innen auf Honorarbasis bekommen kein Stundenkontingent freigegeben oder wollen keine „neuen Wege einschlagen“.
Meine Beobachtungen in der momentanen und in der vergangenen Lockdown Zeit (beginnend mit März 2020) haben folgendes ergeben:
⇒ Umso höher die Leistungsstufe, umso mehr sind Trainer*innen, Vereine & Verbände aktiv, das Training für ihre Sportler*innen aufrecht zu halten (mit z.T. sehr kreativen und digitalen Umsetzungsideen – Chapeau!).
⇒ Jüngere Vereinsmitglieder, Sportler*innen ohne Kaderstatus und Breitensportler*innen wurden und werden jedoch weniger beachtet. Zum Teil wurde das Trainingsangebot komplett eingestellt oder es finden unsporadisch digitale Trainingseinheiten statt. (Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen – Vereine und Trainer*innen, die mit kreativem und regelmäßigem Angebot aufhorchen lassen).
Dass für den Breitensport und für Kinder kein 1:1 Angebot analog zum regulären Trainingsprogramm in digitaler Form angeboten werden sollte, muss gar nicht der Anspruch sein.
Aber sie sollten Beachtung finden. Aus folgenden Gründen:
Die Bewegung der Kinder ist momentan grundsätzlich sehr eingeschränkt. Es findet kein Schulsport statt. Die Verantwortung liegt bei den Eltern. Sportvereine haben sich die Vision gesetzt, die sportlichen Fähigkeiten & Fertigkeiten zu fördern. Jetzt ist die perfekte Chance (aus gesellschaftlicher und auch Marketingsicht) sich zu positionieren!
Sozialer Aspekt: Nicht jedes Kind hat das Privileg eines sicheren und liebevollen Zuhauses. Durch regelmäßigen Kontakt können auch eventuelle Missstände erkannt werden.
Emotionale Bindung: Nicht alle Kinder & Breitensportler*innen sind so intrinsisch motiviert, dass die Vorfreude auf das erste Training nach dem Lockdown riesig ist. Durch den regelmäßigen (digitalen) Kontakt zu den Trainer*innen und natürlich Mannschaftskollegen kann jedoch die emotionale Bindung aufrecht gehalten oder sogar verstärkt werden.
Vermeidung Drop Out: Umso höher die emotionale Bindung ist, umso unwahrscheinlicher ist ein Drop Out von Sportler*innen während und nach des Lockdowns. Sie fühlen sich gehört, gesehen und als ein Teil des Vereins / der Mannschaft.
Finanzielle Auswirkungen: Dieser Punkt sollte nicht der Antrieb sein, Kinder und Breitensportler*innen in der Lockdown Zeit nicht außer Acht zu lassen – aber am Ende agiert jeder Verein auch wirtschaftlich. Der Leistungssport wird oft von den Mitgliedsbeiträgen der Breitensportler*innen mitfinanziert. Fällt diese Gruppe von Sportler*innen weg bzw. verringert sie sich, hat dies auch Auswirkungen auf den Leistungssport.

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